Karliczek bricht Lanze für die Demokratie

„Aktuelle Umfragen zeichnen aktuell ein besorgniserregendes Bild: Bei vielen Menschen schwindet das Vertrauen in das Handeln der politisch Verantwortlichen. Komplexe Sachverhalte, große Herausforderungen und schwierige Vermittlung des Notwendigen und Gebotenen - die Bindung der Menschen an Politik schwindet“, sagte Marie-Theres Kastner, Vorsitzende der Katholischen Elternschaft Deutschlands (KED) im Bistum Münster zu Beginn der digitalen Infoveranstaltung „Demokratie ist nicht die Sache der anderen – Demokratie können wir in unserem Land gestalten“. „Wir als Bürger, als Demokraten sind gefragt, unsere passive Rolle als Zuschauer zu verlassen. Demokratie und unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung verdienen Engagement. Unser Engagement.“

„Die Demokratie ist nur so stark wie die Menschen sie machen. Demokratie ist ein Mitmachprojekt.“ Mit diesen starken Worten eröffnete mit Anja Karliczek, CDU-Bundestagsabgeordnete und ehemalige Bundesministerin für Bildung und Forschung, ihren Vortrag. Die einen würden durch die Abgabe ihres Kreuzes am Wahltag auf dem Wahlzettel mitmachen, die anderen bekämen durch das Kreuz die Legitimation, an den Entscheidungen mitzuwirken. „Wenn alle nur noch ein Kreuz machen wollen, aber keiner mehr Verantwortung übernehmen will, dann haben wir auf Sand gebaut“, fuhr Karliczek eindrücklich fort. „Dieses Land ist heute so stark, weil sich nach dem Krieg über viele Jahrzehnte Menschen engagiert haben. Viele haben mitgedacht und mitgemacht. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes `mitgemacht´.“

„Ja, wir haben gerade etwas viele Regeln und zu wenig Freiheiten. Aber das ist kein Grund, sich zurückzuziehen. Nein, genau hier und jetzt ist Aufbruch gefragt. Wenn wir jetzt nicht anpacken, übernehmen die Falschen dieses Land. Nicht Verbote und Verzicht, sondern Tatkraft und Motivation sind gefragt.“ Wenn man sich im Kleinen und Stillen engagiere, habe es oft den Effekt: „Es schlägt Wellen und macht unser Land fruchtbar und stark.“

Karliczek sei noch immer Stadtverbandsvorsitzende der CDU in einer kleinen Stadt unter 10.000 Einwohnern. Dort sei jetzt das Know-how gefragt. Energiewende dezentral zu gestalten, bedeute, vor Ort Entscheidungen zu treffen, wie das Netz ausgebaut werde, wie das Biogas der Landwirte, die Solarenergie von vielen Dächern, die Windkraft, den Wasserstoff und auch mögliche Fernwärme zu den Abnehmern komme „Es ist doch nicht damit getan, dass Berlin sich hinstellt und propagiert, dass Wind, Sonne und Wärmepumpen das Maß aller Dinge sind.“

Natürlich sei es Sache der Kommune, ihre Schulen auf erneuerbare Energiesysteme umzustellen.  „Aber gute Ideen aus der Schule für die Schule machen die Arbeit der Mitarbeiter in der Stadtverwaltung nicht schlechter, sondern bestimmt besser. Genauso ist es mit der Digitalisierung unserer Schulen. Es braucht viele Entscheidungen in der Schule, in der Kommune, im Kreis, im Land damit wir vorankommen. Wenn sich aber niemand mehr dafür engagiert, dann wird es nichts.“