KED an Gründung von Schulstiftung beteiligt

v.l.n.r.: Christoph Rink (KED), Dr. Winfried Verburg (Schulabteilung Osnabrück), Prof. Dr. Ulrich Hemel (BKU), Prof. Dr. Thomas Sternberg, Marie-Theres Kastner (KED), Karin Czerwitzki (Abteilung Bildung und Glaube der DBK), P. Klaus Mertes SJ (geistlicher Beirat KED)

Als die Glocken des Großen Michel 2018 in Hamburg läuteten, um die Schließung von acht Schulen in erzbischöflicher Trägerschaft in Hamburg zu verhindern, war das für betroffene Kinder, Eltern und Lehrerinnen und Lehrer ein großartiges Zeichen. Denn sie wurden sich bewusst: Ganz viele Menschen in der Hansestadt stehen hinter uns. Und: Unsere Schulen sind wertvoll. Trotz aller Proteste von unterschiedlichen Seiten wurde im Erzbistum entschieden, sechs Schulen zu schließen.

Dieser Entschluss war ein Weckruf für eine Gruppe katholischer als auch evangelischer Christinnen und Christen und sie haben sich gefragt: Gibt es dieses Problem auch außerhalb Hamburgs? Wie sieht die Lage ganz allgemein an Schulen in konfessioneller Trägerschaft aus? Und: Was können wir tun?

Klar ist, dass die Finanzierung der 904 Schulen in katholischer Trägerschaft für die einzelnen Bistümer schon jetzt eine große Herausforderung darstellt. Die staatlichen Hilfen für diese Art von Schule schwanken je nach Bundesland zwischen gut 50 und 94 Prozent. Da die Zahl der Katholiken angesichts des demographischen Wandels und der Kirchenaustritte sinkt und damit auch die Steuereinnahmen für die kirchlichen Träger, sehen sich manche Bistümer nicht mehr in der Lage, ihre Schulen in vollem Umfang zu tragen. Neben Hamburg hat sich bereits auch Mainz von Schulen in bischöflicher Trägerschaft getrennt.

Daher ist es aus der Sicht von Marie-Theres Kastner, Diözesanvorsitzende der Katholischen Elternschaft im Bistum Münster (KED) heute notwendiger denn je, dass sich die katholische Kirche zu ihren Kitas und Schulen bekenne: „Als Vorsitzende der katholischen Elternschaft im Bistum Münster bin ich stolz, immer wieder darauf hinweisen zu können, dass gerade im Bistum Münster viele der Kirchensteuermittel in die Ausstattung der vom Bistum getragenen Schulen gesteckt werden. Der Neubau und die Ausstattung der Bischöflichen Realschule in Warendorf steht für diese Haltung“, freut sich Kastner über das klare Statement des Bistums Münster zu seinen Schulen.

Die Warendorferin setzt sich schon lange für den Erhalt von Schulen in katholischer Trägerschaft ein. „Es sind ja nicht nur die Noten und die Leistung, auf die es bei den katholischen Schulen ankommt. Es geht darum, dass Kinder und Jugendliche mit ihren Fähigkeiten gesehen werden und jedes Kind nach seinen Talenten und Begabungen gefördert wird“, betont die 70-Jährige. Grundlage sei das christliche Menschenbild, nach dem jeder Mensch als „Geschöpf Gottes“ angesehen werde. „Die Schülerinnen und Schüler sollen sich zu selbstkritischen Persönlichkeiten entwickeln, die sich für eine Gesellschaft engagieren, die von einer Kultur der christlichen Nächstenliebe geprägt ist.“

Als Reaktion auf die Schulschließungen in Hamburg hat sich eine Gruppe von überwiegend katholischen an Bildungseinrichtungen Interessierten Christen zusammengetan. Sie wollten nicht länger tatenlos zusehen und haben nach einem längeren Gesprächsprozess die Stiftung „Schulstiftung katholische Schulen in Deutschland“ gegründet. Während des Katholikentages in Stuttgart wurde die Schulstiftung der Öffentlichkeit vorgestellt.
 
„Wir stehen am Anfang unserer Arbeit“, sagt Marie-Theres Kastner, Gründungsmitglied der Schulstiftung. „Wir hoffen auf die Unterstützung all derer, die an diesem Bildungsangebot großes Interesse haben, weil sie selber diese Bildung genießen konnten und weil sie diese für die kommenden Generationen erhalten wissen wollen. Treten Sie bei und helfen Sie damit unseren katholischen Schulen!“, ruft Kastner zur Unterstützung des Vereins auf. Die KED war intensiv an der Gründung der Stiftung beteiligt und begrüßt deren Zustandekommen aus vollem Herzen. Ein Beirat mit bekannten Persönlichkeiten hat sich bereit erklärt, den Verein tatkräftig und auch finanziell zu unterstützen.

Die neu gegründete Stiftung soll die Schulen und die Schulträger sowohl ideell, als auch finanziell unterstützen und bei Bedarf alternative Trägerschaften entwickeln. Darüber hinaus wird sie sich auch dafür einsetzen, dass selbst bei zurückgehenden Mitteln Schulen als eine vorrangige pastorale Aufgabe angesehen und damit erhalten bleiben.

Die in der Stiftung organisierten Christinnen und Christen wollen sowohl Finanzen sammeln als auch ideell den Schulen zur Seite stehen. Die Stiftung ist ein Verein bürgerlichen Rechts, dessen Hauptziel ist: „Eine gute Schule als die Grundlage für ein gelingendes Leben!“

Weitere Informationen gibt es unter: www.stiftung-katholische-schulen.de.